Abteilungs-Chronik Ski
Als Mitte der 60-er Jahre die ersten Skifahrer die Hänge im „Zinkhölzle“ hinab wedelten, ahnte noch niemand, welchen Skiboom sie durch ihre Aktivitäten auslösen würden. Die jungen Männer, fast allesamt Ringer und Sportler des TSV, suchten Ausgleich, Kameradschaft und Freude beim Skifahren im heimischen Gelände.
Beim ersten „g’führigen“ Schnee ging’s mit Juchhe hinab ins Tal – ja, wenn da nur nicht der mühsame Aufstieg gewesen wäre. Doch kurzentschlossen wurde ein ausgedienter Horex – Motor zum ersten Dewanger Skilift umgebaut. Mit Karacho und viel Speed ging es fortan nicht nur den Berg hinab, sondern fast genau so schnell bergauf. So mancher Abfahrer musste dabei feststellen, dass nach einem langen Skitag nicht nur die Kondition, sondern auch die Bekleidung ganz ordentlich unter diesem „Höllenlift“ litt.
Die Anwohner in Trübenreute freuten sich über die willkommene Abwechslung in den Wintermonaten, und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis am 28. Februar 1970 ganz offiziell die Skiabteilung im TSV Dewangen gegründet wurde.
Zum ersten Abteilungsleiter wurde Manfred Pfisterer gewählt und er konnte sich zusammen mit Pius und Luise Stegmaier über die erste Schutzhütte auf dem Grundstück der Stegmaiers freuen. Der Grundstein für eine florierende Abteilung war gelegt. Die Mannen um Pfisterer waren echte Pioniere und sorgten mit stundenlangem Einsatz für einen reibungslosen Skibetrieb samt Bewirtung in der „Steck“.
Längst war der Horex-Lift durch ein Dieselaggregat ausgewechselt und die Kinder freuten sich, wenn sie von weitem das langsame tuck-tuck-tuck des Dieselmotors hörten. „D’r Lift lauft“ – für Alt und Jung ein gutes Zeichen. Auch heute noch gibt es noch eine Menge Arbeit bis der Liftbetrieb beginnen kann. Liftaufbau, Abnahme, Einweisung des Personals, Kartenverkauf, Aufsicht, Reparaturen, Pistenpflege, Bewirtung und Loipenspuren. Wenn der Schnee fällt – dann gilt’s. Alles muss schnell und kurzfristig organisiert sein, keine leichte Aufgabe für die Verantwortlichen.
Trübenreute entwickelte sich, speziell für Kinder, zum Wintersportplatz. Skikurse der neu gegründeten Skischule wurden angeboten, teilweise über 100 Kinder hatten Spaß und Freude. Ein herrliches Bild war Jahr für Jahr das Abschlussrennen der Kids, die mit Eifer und Mut das erlernte zeigten.
Alfred Wendelberger, der “Baron von Trübenreute“ übernahm 1978 die Abteilung und organisierte Skiausfahrten auch ins Gebirge. Der absolute Höhepunkt, mit 4 Reisebussen fuhr man im März zum Skifahren ins Allgäu. Ein stolzer Erfolg für die Abteilung und die Skischule.
Das Freizeitangebot wurde immer weiter ausgebaut; ganzjährig Skigymnastik, die bis heute noch sehr gut angenommen wird, Radtouren und Wanderungen erweiterten das Angebot.
Junge, talentierte Skifahrer schnupperten zum ersten Mal in das Ausbildungswesen des Schwäbischen Skiverbandes, eine DSV–Skischule unter der Leitung von Joe Abele würde gegründet und ist bis heute fester Bestandteil der Abteilung.
Großen Zuspruch fanden die mehrtägigen Familienradtouren, die Abteilung wurde von Jahr zu Jahr größer und motivierte den harten Kern immer wieder zu neuen Taten.
Doch es gab auch Unangenehmes. So sehr sich Helmut Wend über seine Skifahrer freuen konnte, es musste auch hart verhandelt und gestritten werden. In einem regelrechten Genehmigungsmarathon wurde nach langem Hin und Her die Baugenehmigung der heutigen Schutzhütte erteilt. Zusammen mit Ortsvorsteher, der Stadt Aalen und auch einer Portion Schlitzohrigkeit konnte letztendlich die Naturschutzbehörde überzeugt werden, dass im Zinkhölzle kein reiner Zweckbau, sondern ein in die Landschaft passendes und in liebevoller Kleinarbeit erstelltes Gebäude entstehen wird.
Dem aktuellen Abteilungsleiter Herrmann Haas kann man nur zu seiner Mannschaft gratulieren, die mit Engagement und Einsatz ein wahres Schmuckkästlein auf das in der Zwischenzeit erworbene Grundstück erbaute. Bei der offiziellen Eröffnung mit viel Prominenz aus Politik und Sport wurde dies auch dementsprechend gewürdigt. Ein tolles Fest für alle, die am Bau mitgewirkt haben, schloss sich an.
Jetzt waren die Voraussetzungen für einen geregelten Skibetrieb geschaffen, nicht nur Skifahrer, auch Spaziergänger freuen sich immer wieder auf die Einkehr in der Hütte.
Das 25-jährige Jubiläum der Abteilung war ein ganz besonderer Meilenstein, der Besuch hat gezeigt welche Wertschätzung und Anerkennung die Abteilung im Verein und in der Bevölkerung genießt. So mancher auswärtige Besucher hat nach langem Suchen nicht nur den Weg nach Trübenreute, sondern auch den „Spierirrhit“, der in dieser Abteilung herrscht gefunden.
Um den Skibetrieb auch in weiter Zukunft zu sichern, erwarb der Verein das Gelände auch rund um den Skihang. Der Lift und auch die Abfahrstrecke wurden verlängert, Parkplätze neu angelegt und auch der baufällige Schuppen saniert und ausgebaut.
Über 12.000 Arbeitsstunden wurden in diese Baumassnahmen investiert. Ehrenamt pur – ein Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben.
Diese Maßnahmen waren dringend erforderlich um neben dem TSV–Gartenfest auch das neu ins Leben gerufene Weinfest bestens zu organisieren. Mit enormem Aufwand werden diese Veranstaltungen betreut und sind mit ihrer Dekoration und immer wieder neuen Einfällen wohl einmalig
Die Skiabteilung ist neben den bereits genannten Dingen auch sonst im Verein aktiv – ein Aktivposten im wahrsten Sinne des Wortes.